Alles im legalen Bereich?
Wie kommt ein usbekischer Fahrer von einem litauischen Arbeitgeber auf einen deutschen Lkw, der Transporte von Italien nach Österreich durchführt?
Der Fahrermangel ist eines der Hauptprobleme im Straßengüterverkehr. Auch wenn sich das Problem aufgrund der stagnierenden Wirtschaft derzeit etwas entschärft hat, begleitet es uns nach wie vor und wird sich vor allem in den nächsten Jahren noch gravierender auswirken, wenn ein Großteil der heute noch aktiven Fahrer in den Ruhestand gehen wird. Auch die „Fahrerquelle“ Osteuropa ist langsam versiegt, da die meisten dieser Fahrer inzwischen direkt auf westeuropäischen Fahrzeugen eingesetzt werden bzw. die Löhne soweit angehoben wurden, dass der Unterschied nicht mehr so gravierend ist.
Abenteuerlich … Eine Möglichkeit, dem Personalmangel entgegenzuwirken, ist die Anwerbung von Lkw-Fahrern aus Drittstaaten, also von außerhalb der Europäischen Union. Ob man mit diesen Mitarbeitern glücklich wird und ob das wirklich eine Zukunftsstrategie für unser Gewerbe ist, steht auf einem anderen Blatt.
Dr. Christian Spendel
Sachverständiger, Publizist und Vortragender
Als Sachverständiger auf den Gebieten Frachtwesen, Speditionswesen und Logistik tätig, eingetragen am Handelsgericht Wien.
Seine Spezialisierungen umfassen die Beurteilung transportsicherer Verpackungen, Transportauftrags- und Frachtpreiskalkulationen, Genehmigungs- und Routenmanagement für Schwer- und Sondertransporte, sowie die Disposition von Fahrzeugen und Routen.
Zudem befasst er sich mit der Beurteilung von Be- und Entladungsvorgängen, Diebstahlrisiken, innerbetrieblichen Organisationsabläufen, Kontrollsystemen und Unternehmensorganisationen.